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Inspiriert wurde das Lamer Ehepaar von einer Fernsehsendung über die Skirennläuferin Rosi Mittermaier, die ebenso ein Faible für alten Weihnachtsschmuck hat. Doch die Leidenschaft zum Sammeln hat Josef Sperl schon immer und teilt sie nun mit seiner Frau Martha. Dabei geht es ihnen nicht nur um einfache runde Kugeln, sondern auch um ausgefallene schöne Formen. Ihr erstes Sammlerstück war ein Geschenk, doch im Laufe der Jahre erlangten sie die historischen Christbaumbehänge von Flohmärkten, Privatpersonen und auch von Händlern. Allerdings gibt es von jeder Kugel jeweils nur ein Exemplar.
Sie haben Interesse das kleine nostalgische Weihnachtsmuseum zu besuchen?
Eine Besichtigung ist nach telefonischer Anmeldung gerne möglich.
Tel. 09943 / 1794, Gaberlsägstraße 7, 93462 Lam
Als erstes bekommen die Kugeln eine gründliche Reinigung. Gerade in früheren Zeiten, in denen es noch keine LED-Lämpchen am Baum gab, verwendete man Wachskerzen um den Christbaum zu erleuchten. Ab und an tropfte natürlich auch ein bisschen etwas auf die Kugeln. Beim Saubermachen wendet Martha Sperl eine besondere Technik an, bei der die Farben geschont werden. Hierbei erhitzt sie mit einem Bügeleisen ein Papiertaschentuch und befreit damit den Weihnachtsschmuck von alten Wachsresten. Und die meisten glänzen nachher wie neu.
Warum sollte man die schönen Kugeln nur einmal im Jahr aus der Kiste nehmen und in der Weihnachtszeit dekorieren? „Das wäre doch schade“, dachten auch sie sich und so ermöglichen sie den Besuchern in ihrem kleinen Museum die Weihnachtskugeln das ganze Jahr über anzuschauen – egal ob im Winter oder im Sommer.
Angefangen in der wilhelminischen Kaiserzeit, in der vor allem Formen von U-Booten, Luftschiffen oder von Kaiser Wilhelm II. im Heißluftballon modern waren. Auch in der Nazi-Zeit schmückte man den Weihnachtsbaum mit „Jul-Kugeln“, die mit entsprechenden Symbolen verziert waren. Um 1870 gab es im thüringischem Lauscha, auch heute noch ein Zentrum der Weihnachtsschmuckproduktion, einen rapiden Anstieg der Fertigung von Weihnachtskugeln, die von dort an in allen denkbaren Formen produziert werden können: Engel, Tiere, Pilze, Glocken und vieles mehr – alles ist möglich.
Auch der typisch böhmische Gablonzer Christbaumschmuck mit Figuren aus Perlen sowie eine Reihe von Watteschmuck gehört fest zum Inventar des historischen Ausstellungsraums. Eine Besonderheit stellt neben dem Pappschmuck mit venezianischem Tau, auch der Behang dar, bei denen die Kugeln mit Wachs gefüllt sind, welches wiederum in Phosphor getränkt ist, somit diese bei Dunkelheit leuchten können. Jahrelange Sammelleidenschaft und die passende Literatur dazu, machen Martha und Josef Sperl zu echten Experten in Sachen Weihnachtsschmuck.
Eines der ältesten Stücke ist aus dem Jahre 1890 und konnte aus der Nachbarschaft ergattert werden. Die besondere Form und die schwarz-silberne Farbe machen den Weihnachtsschmuck zu etwas Einzigartigem. Auch heute schmückt das Ehepaar Sperl noch ihren Christbaum mit diesen nostalgischen Kugeln. Dabei ist eins sicher: so einen Baum gibt es gewiss kein zweites Mal.
Der kleine Zwerg ist der absolute Favorit der beiden Lamer. Gefunden haben sie ihn am Dachboden im eigenen Haus. Zufällig beim Aufräumen stolperten sie auf den niedlichen Zwerg, der unter Bodenbrettern versteckt war. Es ist schwierig zu sagen, was ihnen am besten gefällt – denn jede Kugel ist für sie etwas Besonderes und erzählt seine eigene Geschichte